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Dank Persönlichkeit zum Erfolg - Unternehmer berichten


Dieses Manuskript lag einem Artikel vor, der am 10.11.2018 in der Pforzheimer Zeitung erschienen ist.

„Uns ging es darum, nahbare Persönlichkeiten zu finden, mit denen sich Studierende einfach identifizieren können. Sonst findet man eher Leute, die bereits mehrere Schritte gemacht haben und schon Persönlichkeiten sind, oftmals ist aber ja der erste Schritt der schwerste, den es zu machen gilt.“ Das sagte Max Julian Fischer, studentische Hilfskraft am Pforzheimer HEED - Institute for Human Engineering & Empathic Design, das im Herbst 2016 an der Hochschule Pforzheim gegründet wurde und von der 2012 gegründeten Karl-Schlecht-Stiftung gefördert wird. Das Team rund um Fischer, Dascha Bähr, Alexandra Göhring, Barbara Gröbe, Annika Theobald, Lennart Frank, Prof. Werner Engeln und Prof. Thomas Hensel, beide Direktoren des HEED, lud zum „Festival der Persönlichkeiten“ ab 19 Uhr ins „Café Roland“ ein. Sechs bekannte Persönlichkeiten aus Pforzheim und der Region, allen voran Cina Dilber, die Hausherrin des Café Roland und die Olympiasiegerin im Snowboarden, Nicola Thost, präsentierten in je 15 Minuten den rund 90 Besuchern die prägendsten Stationen, Eindrücke, Höhepunkte und Schwierigkeiten ihres beruflichen und privaten Werdegangs. Nicola Thost, die mit 14 Jahren mit dem Snowboarden begann und 1998 die Goldmedaille im Rahmen der Olympischen Spiele gewann, überzeugte die Zuschauer, die sich sichtlich beeindruckt davon zeigten, einmal im Leben die mitgebrachte Goldmedaille betrachten zu dürfen, durch ihre sympathische und selbstreflexive Art.

Sie stehen für Freiheit, Kreativität und Persönlichkeitsentwicklung

Heute sei sie sich gewiss, dass man in jeder Lebensphase andere Träume habe, die man dann verwirklichen könne. So habe sie als Mädchen einfach nur snowboarden wollen, weil es für sie Freiheit bedeutete, einen Pokal zu bekommen sowie weil es Spaß mache und nicht weh tue. Gemäß des Mottos des HEED verbindet sie mit dem Sport die Werte Freiheit, Kreativität und Persönlichkeitsentwicklung. Ihr Ziel sei es dabei nie gewesen, je Olympiasiegerin zu werden, sondern „so viel Zeit und Mühe reinstecken zu können wie möglich“, wie sie sagte. „Man weiß nie, ob man erfolgreich sein wird. Wichtig ist, dass man Ziele hat und die gilt es, umzusetzen“, ermunterte sie das Publikum. Heute blicke sie auf eine schöne, aber auch entbehrungsreiche Zeit innerhalb ihrer Sportlerkarriere, geprägt von Schmerzen, zahlreichen Aufenthalten in der Reha-Klinik sowie geprägt von Einsamkeit zurück. Heute engagiert sich die Sportlerin, die inzwischen in Tirol lebt, stark in der Nachwuchsförderung. Auch Cina Dilbers Weg ist geprägt davon, was ein Mädchen bzw. eine Frau der gängigen Meinung nach „eigentlich nicht so macht.“ Schon immer hatte die studierte Modedesignerin und gelernte Damenschneiderin sich für Mode interessiert. Die Bedingungen innerhalb der Mode- und Textilindustrie, geprägt von unwürdigen Arbeitsbedingungen und Kinderarbeit unter anderem in Bangladesh, ließen bei ihr die Frage aufkommen, ob sie tatsächlich für immer in diesem Bereich arbeiten wolle.

Die Forschung fördern durch mehr Kommunikation

Schließlich habe sie ihre Leidenschaft dafür wieder gefunden, gerade weil sie die Webtechniken in Asien und Thailand beeindruckt haben. Die Kommunikation unterschiedlicher Kulturen und Nationalitäten untereinander ist es nicht nur, was Cina Dilber mit ihrem Café Roland seit eineinhalb Jahren fördert. Auch die visuelle Kommunikation und Verständigung, die sie gerade bei den unterschiedlichen Webtechniken beobachtet habe, haben es ihr angetan. „Die visuelle Verständigung funktioniert besser als miteinander zu sprechen“, sagte sie. Um die entsprechende Forschung zu fördern und damit „eine visuelle Kommunikation auf Augenhöhe zu ermöglichen“, bewirbt sich Dilber aktuell mit ihrer Modekollektion um den Erhalt verschiedener Preise und möchte ihr Engagement mit dem Master und Doktor im Modedesign abrunden. Auch Janis Wiskandt engagiert sich wie Cina Dilber mit dem Café Roland als Ort der Kommunikation und des Austausches mitten in der Stadt für Pforzheim. Der 24jährige, der bereits seit seinem 18. Lebensjahr die Traditionsbäckerei seiner Familie leitet, wird im nächsten Jahr deren komplette Geschäftsleitung übernehmen und den Neubau einer Filiale in Huchenfeld als ersteres größeres, eigenes Projekt, mit Unterstützung der Familie, durchführen.

Dank Netzwerken zum Erfolg

Die Arbeit im Familienbetrieb stand bei dem gebürtigen Pforzheimer dabei stets an erster Stelle, wenngleich er im Jahr 2017 bei der Bundestagswahl für die FDP im Kreis Pforzheim als Spitzenkandidat kandidierte und damit fast 12 Prozent der Erststimmen erzielte. Angesichts seiner politischen Karriere ermunterte er das Publikum dahingehend: “Macht’s, denn das hat mich in meiner Persönlichkeit weitergebracht dahingehend, mit 24 Jahren ein Geschäft übernehmen zu können.“ Was an Pforzheim zu verbessern sei, seien unter anderem die hohen Mietpreise und die Höhe der Gewerbesteuer, die es Kreativschaffenden und Ladenbesitzern nicht ermögliche, sich in der Stadt ausreichend niederzulassen.

„Nicht quatschen, sondern machen“

Durch ihre Persönlichkeit überzeugte auch Kim Eisenmann, die mit ihrem Partner, dem Pforzheimer Student Sven Häuser, unter anderem den “Flip Pen“, eine Kombination aus Büroutensil, Schreibwerkzeug und Design-Spielzeug sowie ein Armband, mithilfe dessen die Trägerinnen und Träger testen können, ob ihr Getränk versehen mit K.O.-Tropfen ist, entwickelt hat. Gemäß ihrem Motto „Nicht quatschen, sondern machen“, bringt die Gründerin Unternehmen, Studium, Freunde, Familie und Hobby unter einen Hut, optimistisch, da man nie wisse, was der Tag bis zu seinem Ende noch alles bringen könne. Dies könne dann zu einer Gründungsidee und dem entsprechenden Lösungsansatz für ein bestehendes Problem führen.

Gründen mit Geschmack

Zwischenmenschliche Probleme dadurch zu einer Lösung zu bringen, dass er sich in die entsprechenden Persönlichkeiten und deren Charaktere hineinversetzt, demonstriert Schauspieler Kai Bosse in seinem Vortrag. Annika Theobald und Alexandra Göhring vom HEED hängten sich dazu an Maximilian Fischer. Bosse bat Fischer dann, von den Meinungen anderer, dargestellt durch die Damen, einfach einmal los zu lassen. Wie die meisten der Persönlichkeiten musste auch Bosse seinen beruflichen Traum seinen Eltern gegenüber durchsetzen und diesen einen Finanzplan vorlegen, womit er seine Ausbildung an der privaten Schauspielschule in Köln schließlich finanzierte. Der Bad Cannstätter lebt inzwischen in Berlin. Christian Metzler, eine weitere Gründerpersönlichkeit, sah sich stellenweise während seiner Beschäftigung in einem Callcenter mit Vorurteilen konfrontiert. Der 40jährige Pforzheimer trägt einen Vollbart, weswegen er während seiner Arbeit hinter seinem Rücken als “Bombenleger“ gehänselt wurde. Dies war einer der Gründe, weswegen er sich schließlich nach einer Ausbildung bei einem Pforzheimer Fotografen selbständig gemacht hatte, wobei er betonte, dass er erst mit 26 Jahren gewusst habe, was er beruflich machen wolle. Er selbst sieht sich als Dienstleister, nicht als Künstler oder Kreativer und betont, dass man sich selbst nicht immer ernst nehmen solle. Kreativ ist er jedoch in einem: Er sammelt Vintage-Brillen, inzwischen 2000 an der Zahl. Auch das beeindruckte das Publikum.

HS-Pforzheim
Karl-Schlecht-Stiftung
Emma-Cafe-Roland


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