Veranstaltungskalender : [ Konstruktion | Verschiedenes ]
27.11.2019: Toleranzdesign im Maschinen- und Automobilbau
Veröffentlicht von: Haus der Technik e.V., 15.11.2018
- Veranstaltungsbeginn
- 27.11.2019
- Veranstaltungsende
- 28.11.2019
- Ort
- Berlin
- Veranstalter
- Haus der Technik e.V. / Niederlassung Berlin
- Preis
- 1520.00
- Veranstaltungstyp
- Seminar
Inhalt
Entstehung von Maß- sowie Form- und Lageabweichungen
Geometrische Produktspezifizierung nach ISO 14638 bzw. ISO 17450 und aktueller Maß- und Toleranz-Normung
Begrifflichkeiten und Definitionen
- Längenmaß, Passmaß bzw. Passungen nach ISO 286, Maßtoleranzzone, Geometrie- Toleranzzone, Toleranzlage, Minimum-Bedingung, Modifikatoren
Dimensionelle Tolerierung nach neuer ISO 14405
- Eindeutige Längen- und Größenmaße, Position von Bohrungen und Kanten, Winkelbemaßung
Zeichnungskonventionen
- Maßeintragung, Default-Regeln, Nenngeometrie, Maß- und Geometrieabweichungen, Theoretisch-exaktes Maß (TED), Bezüge und Bezugsstellen, Text-Spezifikationen, Zeichnungsvereinfachung nach DIN 30-10
Bezüge und Bezugssysteme nach ISO 5459
- Nutzung von Bezügen, 3-2-1-Regel, Lehrdorn/Lehrring, formideales Gegenstück, Messmaschinen-Algorithmen
Form- und Lagetoleranzen nach ISO 1101
- Formtoleranzen, Profiltoleranzen, Lagetoleranzen, Lauftoleranzen, neue 2D- und 3D- CAD-Spezifikationen, Zweck der digitalen Filterung
Positionstolerierung nach ISO 5458
- Einschränkung von Plus-Minus-Toleranzen, Positionstoleranzen, Mustertolerierung
Allgemeintoleranzen
- Spanende Bearbeitung bzw. Ur- und Umformverfahren, Maße und Form und Lage nach ISO 2768, Toleranzregel nach DIN 30630
Tolerierungsprinzipien
- Maximum/Minimum-Zustand bzw. Grenze, Paarungs- bzw. Passungsmaß, Taylorscher Prüfgrundsatz
Tolerierungsgrundsätze
- Unabhängigkeitsprinzip (ISO 8015),Hüllbedingung, Hüllprinzip (DIN 7167 bzw. ISO 14405), Maximum- bzw. Minimum-Material-Prinzip, Wechselwirkungsprinzip nach neuer ISO 2692
Profiltolerierung für Blech- und Formteile nach ISO 1660
- Offene und geschlossene Konturen, gemeinsame Toleranzzonen, exakte Spezifizierung des Toleranzverlaufs
Toleranzverknüpfungen durch Maßketten
- Arithmetische und statistische Bestimmung des funktionalen Schließmaßes und der Schließmaßtoleranz, Berücksichtigung von Passungen und F+L-Toleranzen
Prozessfähigkeit und Toleranzfeldnutzung
- Prozessstreubreite, Prozessfähigkeitsindizes, Überprüfung auf Prozessfähigkeit, Erstmusterprüfbericht
Wahl sinnvoller Form- und Lagetoleranzen
- Vorgehensleitfaden, herstellbare Größenordnungen, Kosten und Funktion
Technische Oberflächen
- Angaben in Fertigungszeichnungen nach ISO 1302 und in CAD-Modellen nach ISO 25178
Wesentliche Unterschiede zwischen ISO/GPS und amerikanischer ASME-Norm
Methode
Auslegung von Normen, Diskussion von Tolerierungsfällen, beispielhafte Eintragungen und Interpretationen an realen Zeichnungen
Manuskript, Referat, Diskussion, beispielhafte Anwendungen, Softwareeinsatz
Zum Thema
Toleranzen sind für viele Konstrukteure ein ungeliebtes aber notwendiges Übel. In der Herstellung von Bauteilen und der Montage zu Baugruppen spielen jedoch Toleranzen eine maßgebliche Rolle, weil sie die Funktionalität und die Kosten beeinflussen. Auch das gestiegene Qualitätsbewusstsein rückt die Toleranzen in den Mittelpunkt, weil hierüber die Montagesicherheit, Zuverlässigkeit, Lebensdauer und somit die kundenzentrierte Produktentsprechung verbunden sind.
Die Kenntnisse über Größenbemaßung, Tolerierungsgrundsätze, F+L-Toleranzen, Maßkettenberechnungen und messtechnische Nachweise über die Koordinatenmesstechnik sind hingegen oft nicht tief genug gefestigt, um eine funktionsgerechte und wirtschaftliche Bauteilbeschreibung gewährleisten zu können. Mit einer zweckgerechten Tolerierung, u.zw. in der Größe, Art und Bezugsspezifizierung, können erfahrungsgemäß bis zu 10 % an Fertigungs- und Montagekosten eingespart werden.
In den QM-Regelwerken (z.B. ISO 9001, IATF bzw. ISO 16949) wird über die Produktspezfizierung der Bemaßung und Tolerierung eine große Bedeutung beibemessen. Viele Unternehmen haben mittlerweilen GD&T- Stabsbereiche eingegründet, weil sie erkannt haben, dass die meisten Anlauf-, Herstell- und Montageprobleme ihre Ursache in einer falschen Tolerierung haben. Ziel des Seminars ist es daher allen Fachverantwortlichen die notwendigen Grundlagen des aktuellen ISO/GPS-Systems darzulegen.
richtig tolerieren
praxisnah handeln
uptodate sein
Methode
Manuskript, Referat, Diskussion, beispielhafte Anwendungen, Softwareeinsatz
Zielsetzung
Vermittlung des notwendigen Wissens und der Fertigkeiten, welches die Teilnehmer befähigt, Toleranzgrundsätze zu nutzen, Tolerierungsangaben zu interpretieren sowie richtige Toleranzen (nach aktueller DIN EN ISO/GPS-Normung) zu wählen und Baugruppen abzustimmen.
Teilnehmerkreis
Technische Designer, Techniker, Konstrukteure aus dem Maschinen-, Automobil- und Gerätebau
https://www.hdt.de/W-H110-11-297-9