Verschiedenes : [ Stahl/Werkstoffe allg. | Berechnung/Simulation ]
Forschungsprojekt FOSTA: Simulationsgestützte Optimierung des lokalen Werkstoffzustandes im Bereich zyklisch hochbeanspruchter einsatzgehärteter Konstruktionsdetails mit Kerbwirkung
Konstruktionsdetails wie Querbohrungen oder Wellenabsätze führen während einer äußeren Beanspruchung zu lokalen Extremwerten der Spannung.
Lokale Extremwerte der Spannung fördern die Ausbildung von Anrissen im Werkstoff und im Fall einer zyklischen Beanspruchung zu lokalen Risswachstum und zum Versagen des gesamten Bauteils.
Durch das thermochemische Wärmebehandlungsverfahren Einsatzhärten kann die lokale Festigkeit gegen Ermüdung gezielt beeinflusst werden. Die Gestalt des Konstruktionsdetails beeinflusst die Kohlenstoffaufnahme aus der Aufkohlungsatmosphäre, die weitere Diffusion des Kohlenstoffs im Bauteil sowie den Wärmeübergang beim Abschrecken signifikant.
Innerhalb des Forschungsprojektes wurde der lokale Werkstoffzustand zyklisch hochbeanspruchter Konstruktionsdetails mit Kerbwirkung (Bohrung und Absatz) von Modellbauteilproben aus den Werkstoffen 18CrNiMo7-6 und 20MnCrB5 mittels Einsatzhärtung modifiziert. Dazu wurde zunächst auf der Basis einer Kopplung zwischen FE-Einsatzhärtungssimulation und dem Beanspruchungszustand des Bauteiles eine Bewertung der Prozessrelevanz der technologischen Parameter
des Einsatzhärtens mittels Sensitivitätsanalysen vorgenommen. Eine Optimierung der als prozessrelevant erkannten Parameter auf die jeweilige Kerbgeometrie erfolgte anschließend.
Bei der Variante der gasaufgekohlten Welle mit Querbohrung konnte durch die modifizierte Einsatzhärtung die Bauteildauerfestigkeit um bis zu 8 % gesteigert werden. Im Vergleich zwischen Standard-Einsatzhärtung und modifizierter Einsatzhärtung konnte der jeweilige Kohlenstoffpegel um bis zu 28 % und die Gesamtdauer des Aufkohlungsprozesses um bis zu 32 % reduziert werden.
Bei der Variante der niederdruckaufgekohlten Welle mit Absatz konnte die Dauerfestigkeit nicht gesteigert werden. Durch die modifizierte Einsatzhärtung ist jedoch eine Reduzierung der Aufkohlungsdauer um bis zu 17 % sowie eine Reduzierung der Diffusionsdauer zum bis zu 22 % möglich.
Das IGF-Vorhaben 17779 BR der FOSTA – Forschungsvereinigung Stahlanwendung e. V., Düsseldorf, wurde über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert. Das Vorhaben wurde vom Fachgebiet Werkstoffe und Bauteile der Materialforschungs- und -prüfanstalt an der Bauhaus Universität Weimar und von der Fakultät Bauingenieurwesen, Juniorprofessur Simulation und Experiment, Bauhaus-Universität Weimar durchgeführt.
Der Abschlussbericht umfasst 160 Seiten und enthält 138 Abbildungen und 43 Tabellen.
Schutzgebühr: € 30,00 inkl. MWSt. zzgl. Versandkosten, ISBN 978-3-946885-05-4
weiterführende Informationen finden Sie hier
Das könnte Sie auch interessieren:
Ein Beitrag zur Qualifizierung und Simulation von Schweißverbindungen moderner Kesselbauwerkstoffe
Schwingfestigkeitsverhalten induktiv schnell gehärteter Klebverbindungen im automobilen Leichtbau
Laboruntersuchung zur Prozeßstabilität beim Niet - Clinchen
Numerische Schwingfestigkeitsbewertung inhomogener Spaltprofile mit dem örtlichen Dehnungskonzept