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Digitale Transformation - ein Gedankenansatz, entstanden zwischen den zwei Städten Karlsruhe und Pforzheim


Dieses Manuskript entstand anlässlich der Initiative "Digitale Transformation", veranstaltet von der IHK Nordschwarzwald, mit Sitz in Pforzheim. Der entsprechende Zeitungsartikel erschien am 07. April 2018 in der Pforzheimer Zeitung.

Die Digitalisierung und ihre direkte Umsetzung im Unternehmen stellt viele Firmen, gerade im Mittelstand, vor große Herausforderungen. Aus diesem Grund hat es sich die IHK Nordschwarzwald mit ihrem im Oktober 2016 gegründeten „Forum Digitale Transformation“ zur Aufgabe gemacht, zahlreiche Aktivitäten im Bereich Digitalisierung und Wirtschaft 4.0 zu bündeln und entsprechende Unternehmen der Region aus dem produzierenden Gewerbe, Handel und Dienstleistungen miteinander zu vernetzen. Dazu lohne sich auch der Austausch von Wissenschaft, Forschung und unternehmerischer Praxis, wie Markus Wexel, zuständig für die Regionale Wirtschaftsförderung und den Technologietransfer der IHK Nordschwarzwald und Werner Morgenthaler, Teamleiter Technologietransfer- und Innovationsberatung, betonten. Beim Arbeitskreismeeting des Arbeitskreises 1 zum Thema „Zukunft der Arbeit“ im Michelin Werk Karlsruhe im April 2018 ging es unter der Moderation von Dr. Jan Schröder vom Steinbeis Transferzentrum i2e Karlsruhe und Rainer Sorge, verantwortlich für Fortschritt und Innovation in der Region Europa Nord bei Michelin, um zukunftsweisende Herausforderungen. Unter der Agenda „Zukunft der Arbeit in digitalisierten Unternehmen“, „Arbeitsstrukturen der Zukunft“ und einem Workshop zum Thema „Entwicklung moderner Arbeits- und Kommunikationsstrukturen-Prozesse in digitalisierten Unternehmen“ wurde aufgezeigt, dass viele Verwaltungsvorgänge wie beispielsweise beim elektronischen Ursprungszeugnis der IHK geschehen als einfache und voll digitale Prozesse zum Kunden ermöglicht werden müssen.

Die Art der Arbeit und der Zusammenarbeit werden sich grundlegend ändern

Die Experten des Arbeitskreises diskutierten zentral die Frage, wo neben sämtlichen technischen Umwälzungen und zukünftigen Disruptionen (deutsch: „ein Prozess, bei dem ein bestehendes Geschäftsmodell oder ein gesamter Markt durch eine stark wachsende Innovation abgelöst beziehungsweise 'zerschlagen' wird“) speziell der Mitarbeiter im Unternehmen steht und wie diese Umwälzungen ihn betreffen. „Das, was die Angestellten arbeiten, wie sie arbeiten und wie sie zusammenarbeiten, wird sich grundlegend ändern. Wir möchten in dem Unternehmensworkshop Handlungsstrategien diskutieren und voneinander lernen, wie der Veränderungsprozess gestaltet werden kann“, betont IHK-Geschäftsführer Wexel. Dr. Jan Schröder zeigte in Form eines YouTube-Videos mit dem Titel „Work Awesome“ Auszüge aus einer Studie der Bertelsmann-Stiftung, initiiert von Dr. Ole Wintermann, welche zentrale Kernfragen auf den Punkt bringt. So müsse man sich dessen bewusst sein, dass Arbeit nicht statisch, sondern dynamisch ist. Appell Wintermanns: Man müsse bei neuen gesellschaftlichen Entwicklungen flexibler sein und mehr ausprobieren sowie sich ans Versuchen und Ausprobieren machen. Auch das Scheitern gelte es anzusprechen, um daraus zu lernen.

Neue Herausforderungen stellen sich angesichts der inländischen und der globalen Entwicklung

Als die größten Herausforderungen im Unternehmen sahen alle Referenten zum einen die Globalisierung, die Digitalisierung, den demographischen Wandel und die soziale Ungleichheit an. Aus diesem Grund sieht auch Rainer Sorge die Aufgabe des Reifenherstellers Michelin darin, nicht nur aufs Produkt, sondern auch auf den Mitarbeiter zu setzen. Dies zeigt sich darin, dass die Mitarbeiter zunehmend eigenverantwortlich und darüber hinaus bei einzelnen Produktlinien zunehmend in autonomen, sich selbst steuernden Teams arbeiten. Zudem können die rund 1.410 Mitarbeiter am Standort Karlsruhe (Weltweit: 111.700 Personen, in Deutschland: 5.500 Personen) über Instrumente wie das Tool InnovaGo Fortschritts- und Innovationsideen einreichen. Darüber hinaus wird die Freude der Mitarbeiter an Innovationen über das Tool gefördert. Hier können sie auch Verbesserungsvorschläge eintragen, die nicht die sonstigen Geschäftsbereiche betreffen.

Neue Geschäftsfelder sind entstanden und sind am Entstehen

Ergebnis: Hieraus sind neue Geschäftsfelder, zum Beispiel „neue Mobilitätssysteme“,entstanden. Zudem nutzt das Unternehmen nicht nur im hauseigenen Museum, das die Unternehmensgeschichte und dementsprechende Reifenmodelle aus über 125 Jahren zeigt, die von Jan Schröder vielfach angewendete und agile Methode des Design Thinkings, eine Methode und ein Denkansatz also, der in allen Beteiligten an einem Innovationsvorhaben möglichst viel kreatives Potential hervorrufen soll. Beim sogenannten „Michelin Way“ werden die Prinzipien des Lean Managements genutzt. Das bedeutet, das Team ändert seine Arbeitsweise in verschiedenen Phasen. In der Phase des Monitorings sind Standards durch das Team eingeführt worden. Beim „Empowerment“ hat das Team mehr Entscheidungsbefugnisse, beim Continuos Improvement funktioniert dann letztendlich der ganze Prozess im Team vollständig autonom. Dies ziehe zum einen eine niedrigere Hierarchie und größere Bedeutung der Teamarbeit, zum anderen eine größere Zufriedenheit der Mitarbeiter nach sich, wie Sorge betonte. Wie sich im anschließenden Workshop zeigte, waren die rund 20 Teilnehmer aus Unternehmen der Region gut auf die Digitalisierung und Veränderung der Arbeitsweisen vorbereitet.

Wichtig ist es, IT-Kräfte an sich zu binden

Hier plädierte Schröder dafür, nicht nur die zunehmende Schnelligkeit der Computer zu beachten sowie neue Plattformen als Innovation und Arbeitsmittel anzuerkennen, um gerade die raren Arbeitskräfte in der IT an sich zu binden.


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