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Man darf den digitalen Wandel nicht verschlafen


Dieses Manuskript lag einem Artikel vor, der am 07. Oktober 2017 in der Pforzheimer Zeitung erschienen ist.

Die Digitale Transformation aller Geschäftsbereiche und Branchen beschäftigt momentan nahezu jede Firma. Welche Auswirkungen haben sogenannte „vernetzte Systeme“, um die es bei der digitalen Transformation geht, auf die firmeneigenen Produkte und Dienste? Vor allem: Was müssen Unternehmen beachten, welche Strategien können sie anwenden, um der digitalen Entwicklung konstruktiv zu begegnen und adäquat auf sie zu reagieren? Darum ging es auch beim „IT After Work“ zum Thema „Business Modelle in der digitalen Transformation“ im Pforzheimer Innotec, veranstaltet vom Netzwerk IT+Medien und dem Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP). Prof. Dr. Bernhard Kölmel lehrt und forscht nicht nur im Fachgebiet Global Process Management an der Hochschule Pforzheim. Er berät und unterstützt zahlreiche Firmen bei der strategischen Umsetzung sämtlicher Maßnahmen zur Gestaltung des digitalen Wandels.

Auf die strategische Ausrichtung kommt es an

Die strategische Ausrichtung sei es auch, an der es vielen Firmen mangele, genauso wie an einer Vision, die zur Planung und Umsetzung entsprechender Unternehmensaktivitäten genauso notwendig sei wie auch zum Beispiel ein Businessplan oder die Präsenz in den digitalen Medien, so Kölmel in seinem Vortrag. Wichtig sei es, „den digitalen Wandel nicht zu verschlafen“, sagte der Referent und führte als eines von zahlreichen Beispielen gleich als erstes die finnische Firma Nokia an. Diese entwickelte sich mit rund 25 Prozent Wachstum zwischen den Jahren 2000 und 2007 kontinuierlich nach oben und erhielt zahlreiche Preise für ein „ausgezeichnetes Innovationsmanagement.“ Die Firma initiierte den Ovi-Store, der ähnlich funktionierte wie der Apple Store. Das Problem: Genau von der Firma Apple und dem In-den-Markt-treten des ersten I-Phones wurde Nokia überholt, und dass, obwohl die Finnen selbst bereits ihre ersten Smartphone-Modelle gebaut hatten.

Wichtig: konsequent die Folgen der digitalen Entwicklung zu beachten

Was Kölmel aus dieser Erfahrung heraus als konstruktiven Tipp für die rund 60 Unternehmer an diesem Abend ableitete, war es, die Entwicklungen neuer Technologien konsequent zu verfolgen, zukunftsorientiert zu investieren und aus Fehlern zu lernen. Darüber hinaus gelte es, gemachte Fehler nicht zu wiederholen, sondern die daraus gewonnenen Erfahrungen und Erkenntnisse auf die folgenden Entwicklungen hin anzuwenden. Weitere Erkenntnis: „Unternehmen haben zwei Geschäftszyklen lang Zeit, um sich nach solch einem Fehlgriff jetzt wieder gut aufzustellen“, so Kölmel. Nokia hat es geschafft und ist heute wieder als Netzwerkausrüster erfolgreich. Insgesamt „setzen sich neue Entwicklungen häufig durch, bevor sie besser sind als die alten“, so der Referent, der sich an der Hochschule auch mit Technologiemanagement auseinander setzt.

Wichtig: mit dem digitalen Wandel und den entsprechenden Entwicklungen dahingehend, mitzugehen

Negative Beispiele wie das Unternehmen Kodak, das einst in der analogen Fotografie führend war, gibt es auch. So hatte dieses tatsächlich den digitalen Wandel verschlafen und die falsche Kundengruppe befragt, ob die digitalen Variante der Fotografie besser sei oder nicht. Resultat: Das Unternehmen meldete Insolvenz an und konnte sich von dem Fehler nicht wieder erholen. Um genau diesen Fehler zu vermeiden, appellierte Kölmel gerade gegen Ende des Vortrags hin noch einmal darauf, dass, was den jeweiligen Nutzer bzw. Kunden beschäftigt, anhand des Geschäftsmodells abzuleiten. So können Unternehmer die einzelnen Beziehungen zwischen Kunde und Unternehmen sowie die relevanten Rahmenbedingungen, Abhängigkeiten und Beziehungen zwischen den Akteuren analysieren und sichtbar machen, zum Beispiel das Angebot des Unternehmens, Unternehmenskanäle wie die Homepage, Kundenbeziehungen, Gewinn, Schlüsselressourcen, Schlüsselaktivitäten, Partnerschaften und Kostenstruktur. Konzepte gibt es einige. Kölmel empfiehlt, die Geschäftsmodell-Analyse mit dem St. Galler-Modell zu beginnen, es mit dem T-Model zu füllen und im in der Startup-Szene bekannten Business Model Canvas darzustellen – eben, um die digitale Entwicklung nicht zu verschlafen.


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