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3 D-Druck druckt Ersatzteile nach - neue Trends im Leichtbau auf dem Leichtbau-Technologietag in Stuttgart (26.06.2018)
Das Thema Leichtbau ist ja hier für unser Netzwerk sehr bedeutsam und viele von Ihnen sind Experten auf diesem Fachgebiet. Deshalb habe ich für Sie den Leichtbau-Technologietag in Stuttgart besucht.
"Was bei uns beim Leichtbau der Fall ist, ist, dass wir verlorene Urmodelle (lost foam) für den Feinguss herstellen. Das passiert im 3 D-Druck", sagt Sergej Schäfer, Projektmanager bei der Firma schübel primeparts zum Beispiel. Er zeigt mir in der Mittagspause der Veranstaltung, organisiert von der Leichtbau BW GmbH, Landesagentur für Leichtbau Baden-Württemberg, im Foyer des ICS Internationales Congresscenter Stuttgart (direkt bei der Stuttgarter Messe) verschiedene Modelle, nur um mir zu zeigen, dass sich mit dem Verfahren des 3 D-Drucks Konturen drucken lassen, die, wie er sagt, im gewöhnlichen Fertigungsverfahren ansonsten nicht herstellbar sind. "Das gewährleistet, dass beim Guss alle Hinterschnitte, also alles, was von der Kontur her nicht erreichbar ist, abgebildet werden kann", berichtet der Projektmanager, im Hintergrund einer Firma mit starkem Prototypenbau und modernem Maschinenpark, siehe auch https://www.primeparts.de/startseite.html.
Auch Dietmar Balle (siehe neben stehendes Foto), zuständig für den Vertrieb bei der Firma F.&G. Hachtel GmbH & Co. KG, Hachtel Werkzeugbau GmbH & Co. KG in Aalen, mit eigenem Formenbau, einer eigenen Spritzerei sowie 5 CT-Anlagen (also einem Röntgenverfahren in 3 D), plädiert für das 3 D-Druckverfahren. Dabei messen, prüfen und qualifizieren sie neue Verfahren, wie Balle sagt.
3 D-Druckverfahren ist nicht gleich 3 D-Druckverfahren
"Viele drucken irgend etwas im 3 D-Druckverfahren, wissen aber gar nicht, was und wie sie drucken. Wir selbst prüfen das in einem Rutsch", sagt Balle, der sich zusammen mit seiner Firma ebenfalls verantwortlich für den Prototypenbau zeigt. Dabei zeigt er im Gespräch einen aus Kunststoff hergestellten Spülmaschinenfuß. "Wir setzen uns für eine zerstörungsfreie Bauteilprüfung ein, machen also aus einem krummen ein gerades Teil sowie eine Baugruppenanalyse oder einen Soll-Ist-Vergleich zu CAD-Daten, eben zur Qualifizierung von Bauteilen", sagt der Vertriebler.
Er sieht im 3 D-Druckverfahren ganz klar einen Vorteil darin, dass damit Ersatzteile, gerade von Oldtimern von Opel und Co., die ansonsten nicht mehr hergestellt werden, nachgedruckt werden können. Augenscheinlich hat das Konzept Erfolg, denn die Firma hat 2016 den Innovationspreis für das Werkzeug zur Herstellung einer Pfeife bekommen, welches Balle eben an besagtem Tag auf der Messe vorführt und in dessen Gebrauch und Anwendung ich hier im Blog zu sehen bin. Weitere Infos siehe www.fg-hachtel.com.
Insgesamt für mich als "Nei’gschmeckte" eine interessante Erfahrung und ein wertvoller Besuch. Dabei wird uns in der Branche sicherlich im Weiteren noch die Frage nach Leichtbau versus Elektromobilität oder auch die Frage nach einem Leichtbaubeauftragten versus eines Energiebeauftragten in Unternehmen beschäftigen, wie ich den diversen Diskussionen und Panels entnehmen konnte.
Generell stellt sich natürlich immer die Frage nach gewichtsreduzierenden Materialien und Bauweisen, Energieeffizienz und Stromersparnis sowie Effektivität.
Weitere Bilder und Infos gibt es hier auf den Webseiten der Veranstalter:
https://www.leichtbau-technologietag.de/rueckblick/bildergalerie.html
https://www.leichtbau-technologietag.de