Veranstaltungskalender : [ Konstruktion | Fertigung/ Prozesse ]
30.01.2019: Prozessorientierte, statistische Tolerierung
Veröffentlicht von: Haus der Technik e.V., 14.11.2018
- Veranstaltungsbeginn
- 30.01.2019
- Veranstaltungsende
- 31.01.2019
- Ort
- Essen
- Veranstalter
- Haus der Technik/Niederlassung Essen
- Preis
- 1510.00
- Veranstaltungstyp
- Seminar
Inhalt
Kostenpotenziale in Konstruktion, Fertigung, Qualitätssicherung
Entstehung von Maßketten Produktbezogen und Systembezogen, Schieß- und Schließtoleranz, Maßkettenrechnung
Grundlagen der statistischen Tolerierung Allgemeine Verteilungen, Klein- und Großserienverteilungen, Beschreibung von Verteilungen, Mittelwert, Varianz, Abweichungsfortpflanzungsgesetz, zentraler Grenzwertsatz, Faltung
Grundprobleme der Maßkettenrechnung Einzelteil-, Kleinserie- und Großserienverknüpfung, Berücksichtigung von Spiel/Pressung, Paßmaßen, Form- und Lagetoleranzen
Erstellung von Maßplänen Vorzeichenkonvention, vektorielle Darstellung
Ermittlung wirtschaftlicher Einzeltoleranzen bei gegebener Funktionstoleranz
Bestimmung günstigster Toleranzen mit der Qualitätsverlustfunktion Abhängigkeit zwischen Toleranzfeld und Kosten, Fertigungsverteilung, Varianzanalyse, optimal abgestimmte Toleranzfelder
Überwachung eines Fertigungsprozesses Qualitätsregelkarten, Prozessgüte, Prozessstreubreite, Prozessfähigkeit, Indizes
Simulation von Baugruppenmontagen
Beispielhafte Toleranzrechnungen an linearen Systemen Berücksichtigung von Preß- und Spielpassungen, verschachtelte Maßketten
Beispielhafte Toleranzrechnungen an nichtlinearen Systemen Räumliche Toleranzketten, Volumentolerierung
Zum Thema
Die Toleranzvorstellung der meisten Konstrukteure ist zu einfach, wenn es sich um die Abbildung von Fertigungsprozessen (Klein- und Großserie) handelt. Nach der herkömmlichen Toleranzrechnung geht es vor allem darum, die vollständige Austauschbarkeit bei Montagen zu sichern. Beim gewöhnlichen Mini-Max-Prinzip werden Extremlagen von Maßen geprüft und hierauf begründet die Montierbarkeit sichergestellt. In der Regel führt dies zu viel zu engen Toleranzen mit hohen Anforderungen an die Fertigung und Prüfung. Ein weiterer Effekt ist, daß die Herstellkosten sich etwa quadratisch zu den Toleranzfeldgrößen verhalten und daher aus Kostengründen möglichst große Einzeltoleranzen gewählt werden sollten.
Ein neuer Ansatz die Herstellkosten zu senken und dennoch die Funktionalität und Qualität beizubehalten, zeigt die statistische Toleranzrechnung nach den alten DIN 7186-Prinzipien bzw. ASME-Norm auf. Die statistische Toleranzgebung ermöglich es mit vorgegebener Prozeßsicherheit (CpK) und einer steuerbaren Austauschsicherheit (ppm) meist deutlich erweiterte Toleranzfelder zuzulassen. Damit kann die Kostenspirale: Engere Toleranzen-höhere Herstellkosten-genauere Prüfung unterbrochen werden und die Teilekosten um ca. 10% gesenkt werden. Viele namhafte Unternehmen wenden mittlerweile diese Methode mit Erfolg an. Unter den gegebenen Rationalisierungszwängen ist es allgemeingeboten das hierin vorhandene Potenzial auszuschöpfen.
richtig und wirtschaftlich tolerieren Prozeßsicherheit gewährleisten Softwareergebnisse richtig interpretieren
Methode
Manuskript, Referat, Diskussion, beispielhafte Fallstudien, Softwareeinsatz
Zielsetzung
Vermittlung von notwendigen Grundlagen und Fertigkeiten, so dass die Teilnehmer befähigt werden, Serienprodukte im Automobilbereich bzw. Maschinenbau richtig und wirtschaftlich zu tolerieren, die Prozeßsicherheit zu gewährleisten und Softwareergebnisse richtig interpretieren zu können.
Teilnehmerkreis
Techniker, Konstrukteure aus dem Maschinen-, Automobil- und Gerätebau, Mitarbeiter aus der Fertigungsplanung und dem Qualitätswesen
https://www.hdt.de/W-H110-01-046-9